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Hungerstoffwechsel (Hungeradaption)


Der Hungerstoffwechsel ist eine Reaktion des Körpers auf Nahrungsentzug. Bei einem unterstellten Totalfasten beginnt der menschliche Organismus sich bereits nach einem Tag seit Fastenbeginn auf die Nahrungskarenz umzustellen. Die für die Hirnleistung benötigte, schnell verwertbare Energie in Form von Glukose (Traubenzucker) wird zunächst noch aus den Glukosereserven (Glykogen) bezogen. Sind diese nach 18 bis 24 Stunden aufgebraucht, wird synthetische Glukose aus Körpereiweiß hergestellt (Gluconeogenese), während für die restlichen Körperfunktionen vor allem Fett als Energielieferant genutzt wird. Insgesamt sinkt durch den Nahrungsentzug der in Ruhe gemessene Energiebedarf des Körpers (Grundumsatz) ab. Begünstigt wird dieser Effekt durch den Gewichtsverlust und ggf. durch eine verminderte körperliche Betätigung. Pro Kilogramm Körpergewicht nimmt der Grundumsatz allerdings zu, weil die stoffwechselintensiven Organe einen zunehmenden Anteil des Energieverbrauchs ausmachen, da zunächst die Skelettmuskeln und das Depotfett abgebaut werden. Anscheinend je Standpunkt als Fastenkritiker oder -Anhänger, werden gänzlich unterschiedliche Angaben zu dem Verhältnis zw. Eiweiß- und Fettabbau gemacht. Tatsächlich bewegt sich der Substanzverlust zu Anfang wohl in vergleichbaren Größenordnungen, so werden 160 g/d Fett- und 100 g/d Eiweißabbau genannt, nach 2-3 Wochen geht der Eiweißverlust jedenfalls auf ca. 20-25 g/d zurück. Zu erklären ist das durch die zunehmende Substituierung der Glukose durch die im Rahmen des Fettabbaus gebildeten Ketonkörper, die schnell verfügbare Energie liefern. Dennoch führt der nun vermindert fortgesetzte Eiweißabbau zu einer fortschreitenden Gesundheitsgefährdung, die bei einem Verlust von mehr als 30-40 %, u. a. durch das Angreifen des Herzmuskels nach ca. 100 Tagen, zur akuten Lebensgefahr führt. Weitere gesundheitliche Nebenwirkungen sind u. a. das Absinken der Alkalireserven mit der Folge einer Übersäuerung (Hungerazidose), die paradoxerweise kuriert werden soll, ein allgemeiner Kräfteverfall, Ohnmachtsanfälle, die Verminderung der Hirnleistung bis hinzu Bewusstseinsstörungen, sowie Vitaminmangel und erhöhtes Infektionsrisiko.

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